Dialog & Begegnung

Begegnungsreisen

Begegnungsreisen zählen zu den Höhepunkten einer Schulpartnerschaft. Das Erleben einer fremden Kultur und das Kennenlernen der anderen Lebenswelt, aber auch das Entdecken von Gemeinsamkeiten und das Entstehen von Freundschaften ist eine für alle Beteiligten besondere und nachhaltig prägende Erfahrung.

Voraussetzung für das Gelingen von Begegnungsreisen sind Sensibilität im Umgang mit einer fremden Kultur, Anerkennung der Persönlichkeit und Identität des Anderen und die Bereitschaft, sich einer fremden Lebenswelt zuzuwenden und zu öffnen.

PROBONO unterstützt Schulen in Nord und Süd bei der Planung von Begegnungsreisen und berät unter anderem bei der Antragstellung für ENSA-Mittel.

In unserer Beratung ist uns dabei wichtig, dass eine Begegnungsreise als Lernreise konzipiert ist, inhaltlich gut vorbereitet und gemeinsam von beiden Seiten geplant wird.

Dialog & Begegnung: Ein Beispiel

Vom Kilimanjaro nach Bayern

Besonders freut es uns, wenn eine deutsche Schule eine Gruppe von ihrer afrikanischen Partnerschule nach Deutschland einlädt. Das Gymnasium Lappersdorf, das in einer regen Schulpartnerschaft mit der One World Secondary School in der Kilimajaro Region verbunden ist, hat im Juli 2022 eine zwölfköpfige Gruppe aus Tansania in Lappersdorf begrüßt. In ihrem Reisebericht schreiben sie uns über die Begegnung:

""Ernährung – nachhaltig und fair" – das war das Thema unseres diesjährigen Austausches mit unser Partnerschule in Tansania, der One World Secondary School Kilimanjaro. 10 Schüler*innen und zwei Lehrkräfte nahmen die weite Reise auf sich und besuchten uns vom 04.07.-25.07.2022 in Lappersdorf. Die Jugendlichen und auch die Lehrkräfte waren in Gastfamilien untergebracht und durften den Alltag in einer deutschen Familie erleben, was für beide Seiten eine Bereicherung darstellte. Nach gegenseitigem Kennenlernen bei einem gemütlichen Frühstück mit anschließenden Spielen, fand in der ersten Woche ein dreitägiges Seminar des entwicklungspolitischen Schulaustauschdienstes (ENSA) statt, der mit den tansanischen und deutschen Schüler*innen der Tansania AG Themen wie Diskriminierung, Rassismus, Kolonialismus und die ungleiche Verteilung von Gütern auf der Welt besprach und diskutierte."

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 "In der zweiten Woche stand ein besonderes Highlight auf dem Programm, da unser ehemaliger Schulleiter, Hr. Sellner, einen Workshop zum Thema „Fairtrade“ anbot. Die Schüler*innen durften im Laufe der Woche zudem den Eine -Welt-Laden Una Terra in Regensburg besuchen, selbst am Feld des Vereins SoLaWi (Solidarische Landwirtschaft) Gemüse pflanzen und pflegen, Informationen zum Anbau regionaler und biologischer Produkte erhalten und an einem Workshop von Brot für die Welt zur Ernährungssicherheit teilnehmen. In kreativen Workshops zu dem Projektthema entstanden tolle Ergebnisse.

Natürlich gehörte auch ein sportliches und kulturelles Freizeitprogramm dazu. So fuhren wir gemeinsam Kanu, lernten tansanische Tänze und erwanderten die Umgebung von Regensburg. Die Fahrt nach München mit einer Stadtführung sowie dem Besuch der Allianz Arena war für viele tansanische Gäste sicherlich ein Highlight. Aber auch die aktive Teilnahme an der Schulolympiade sowie am Schulfest des Gymnasiums Lappersdorf waren Höhepunkte dieser Begegnung.

Doch so unterhaltsam und interessant all diese Unternehmungen auch waren, das eindrucksvollste war wohl doch einfach das tägliche Zusammensein mit den Jugendlichen aus Tansania und die Gemeinsamkeiten, die sich trotz kultureller Unterschiede immer wieder finden ließen und die zu echten Freundschaften führten. Wir freuen uns alle schon sehr darauf, unsere Freunde im Sommer 2023 wiederzusehen, wenn der Gegenbesuch stattfindet und eine Gruppe deutscher Schüler*innen der Tansania AG sich auf den Weg nach Tansania machen darf!"

PROBONO hat die Begegnungsreise finanziell unterstützt.

 

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Dialog & Begegnung: Ein Beispiel

"Gerne wären wir alle länger geblieben"

Ein Besuch an der St. Michael's Secondary School in Uganda

Das Andreae-Gymnasium in Herrenberg pflegt seit 2014 eine Schulpartnerschaft mit der St. Michael's Secondary School in Uganda, die von PROBONO begleitet und unterstützt wird. Nachdem das baden-württembergische Gymnasium im Jahr 2015 die ugandische Schulleiterin und einen weiteren Lehrer nach Deutschland an ihre Schule eingeladen hatte, stand im Oktober 2017 ein Gegenbesuch in Uganda auf dem Programm. Ein wichtiges Ziel der Reise war das Kennenlernen der ugandischen Lebenswelt und die Festigung der Schulpartnerschaft. Es gab aber auch ein Leitthema für die Begegnungsreise: Müll und Ernährung.

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Ugandische und deutsche Schülerinnen und Schüler arbeiteten gemeinsam an Themen wie Recycling in Deutschland (u.a. Problematik von Plastiktüten, Plastik im Fisch), Mangel- und Unterernährung, vegetarische und vegane Ernährung, Massentierhaltung versus Bio-Landwirtschaft. Eine breite Palette an Themen, die sich gut eigneten, um gemeinsam nach Lösungsansätzen für globale Problemstellungen zu suchen und viel voneinander zu lernen.

Alle elf Schülerinnen und Schüler und eine der beiden begleitenden Lehrkräfte waren das erste Mal in Afrika. In ihrem Reisebericht schreiben sie: „Nach dem Landen in Frankfurt sagte Liam laut: „Kommt, wir fliegen zurück!" Gerne wären wir alle länger geblieben. Wir haben herzliche Gastfreundschaft erlebt, Freundschaften wurden vertieft oder neu geschlossen und wir haben viel erlebt, gestaunt, doch Vieles macht uns auch Sorgen..."

PROBONO hat die beiden Lehrkräfte bei der Planung und Vorbereitung der Reise beraten und die Begegnungsreise finanziell unterstützt.

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